Migränetherapie per Injektion


Bald in deutschen Apotheken erhältlich
Migränetherapie per Injektion

In Deutschland steht demnächst eine neue Option zur Vorbeugung von Migräneattacken zur Verfügung. Das Medikament verringert deutlich die Anzahl an Migränetagen und wird mit einer Spritze unter die Haut injiziert.

Antikörper gegen schmerzauslösenden Botenstoff

Etwa jede 5. Frau und jeder 10. Mann leidet in Deutschland unter Migräne. Eine chronische Migräne liegt vor, wenn die Betroffenen 15 Tage und mehr pro Monat von pulsierenden Kopfschmerzen mit Übelkeit, Sehstörungen und Überempfindlichkeit gegenüber Licht und Geräuschen berichten. Bei episodischer Migräne leiden die Patienten an bis zu 14 Tagen monatlich unter migräneartigen Kopfschmerzen. Stefanie Förderreuther, Präsidentin der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG), erläutert: „Die Ursache der Migräne ist noch nicht bekannt. Eine überzeugende Hypothese ist, dass […] Botenstoffe schmerzwahrnehmende Nervenfasern im Kopfbereich reizen und damit die Migräne auslösen.“

Laut der DMKG und der Deutschen Schmerzgesellschaft handelt es sich bei den drei neu zugelassenen Medikamenten um Antikörper, die die Wirkung eines Botenstoffes blockieren, der für die Migräneattacken mitverantwortlich ist. Alle Substanzen werden mit einer Spritze unter die Haut verabreicht. „Eines der drei Medikamente – Erenumab – ist bereits für die vorbeugende Behandlung von Migräne bei Erwachsenen auf dem europäischen Markt zugelassen und wird vermutlich Ende des Jahres in deutschen Apotheken zur Verfügung stehen“, berichten die Fachgesellschaften. Die beiden anderen Präparate seien bereits in den USA zugelassen und eine Entscheidung für den deutschen Markt werde in Kürze erwartet.

Neues Medikament wirksam und verträglich bei Migränepatienten

In den Studien verringerte der Wirkstoff Erenumab bei Patienten mit episodischer Migräne die Anzahl der monatlichen Migränetage um durchschnittlich 3 Tage. Bei Patienten mit chronischer Migräne gingen die Migränetage pro Monat um 6 bis 7 Tage im Mittel zurück. In beiden Gruppen berichteten rund 40 Prozent der Patienten von einer Besserung der Migräne um mindestens 50 Prozent. Tim Jürgens, Ärztlicher Leiter des Kopfschmerzzentrums Nord-Ost an der Universitätsmedizin Rostock, empfiehlt: „In erster Linie sollten diejenigen Patienten mit den neuen Antikörpern behandelt werden, die schwer und häufig von Migräneattacken betroffen sind und bei denen bislang verfügbare Mittel nicht gut gewirkt haben oder die für sie nicht gut verträglich waren.“

Quelle: Ärzteblatt

Unsere Partnerapotheken



News

Bakterien und Schlafstörungen
Bakterien und Schlafstörungen

Was macht der Darm mit dem Schlaf?

Der Darm könnte den Schlaf beeinflussen – doch auf andere Weise, als man denkt.    mehr

Impfen schützt auch das Herz
Impfen schützt auch das Herz

Doppelter Effekt

Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung und der Verzicht aufs Rauchen gehören zu den zentralen Faktoren für die Herzgesundheit. Doch man kann noch mehr für Herz und Gefäße tun: sich regelmäßig impfen lassen.   mehr

Rindertalg als Hautretter?
Rindertalg als Hautretter?

Versprechen aus dem Internet

Glaubt man dem Internet, ist Rindertalg das neue Wundermittel für die Haut. Er soll gegen Hautfalten und Narben helfen und sogar als natürlicher Sonnenschutz wirksam sein. Was ist dran an dem Hype?   mehr

Medikamente richtig entsorgen
Medikamente richtig entsorgen

Bloß nicht ins Abwasser!

Hausapotheken sollten regelmäßig durchforstet und abgelaufene Arzneimittel entsorgt werden. Besonders beliebt dabei sind Toilette oder Spüle. Das ist jedoch grundfalsch: Denn diese Praxis gefährdet unser Grundwasser.   mehr

Zweitmeinung zur Hüftprothese
Zweitmeinung zur Hüftprothese

Seit 2024 möglich

Bei ausgeprägter Arthrose wird oft das Einsetzen eines künstlichen Hüftgelenks empfohlen. Doch viele Betroffene sind unsicher, ob das wirklich die beste Maßnahme ist. Seit 2024 gibt´s Entscheidungshilfe: Wer eine Hüftprothese bekommen soll, kann sich auf Kassenkosten eine zweite Meinung dazu einholen.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Apotheke am Hugenottenplatz
Inhaber Oliver Keitel
Telefon 030/4 75 11 60
E-Mail office@apothekeamhugenottenplatz.de